Infektionen mit dem seltenen Borna-Virus sind selten, bleiben aber mit ihrem schweren und meist tödlichen Verlauf nicht unerkannt. Darauf deutet eine Studie im von Todesfällen betroffenen oberbayerischen Maitenbeth im Landkreis Mühldorf a. Inn hin. Dort wurden nach mehreren Fällen in der Region Hunderte Menschen auf Antikörper untersucht, jedoch gab es keine Hinweise auf unentdeckte Infektionen.
Das Landratsamt und das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) stellten am Dienstag die Ergebnisse vor. Diese deuteten darauf hin, dass es keine oder nur sehr selten eine andere klinische Verlaufsform gebe als die bekannte meist tödliche Gehirnentzündung. In der Region waren in den vergangenen Jahren drei Menschen an dem Virus erkrankt, alle drei starben.
Bei der Studie hatten sich in Maitenbeth 679 Bürgerinnen und Bürger – 41 Prozent der Einwohner – auf freiwilliger Basis testen lassen. In keiner der Blutproben seien Antikörper gegen das Virus nachgewiesen worden, was ein Hinweis auf überstandene Infektionen mit dem Borna Disease Virus 1 (BoDV-1) gewesen wäre, hieß es. Auch alle Nasenabstriche seien negativ gewesen. «Es ist vor allem eine beruhigende Nachricht, dass in keiner Blutprobe Antikörper gegen das Virus nachgewiesen wurden», sagte Landrat Max Heimerl (CSU).
Dagegen wurde das Virus wie erwartet bei Feldspitzmäusen nachgewiesen, die den Erreger übertragen. Das LGL rief zur Vorsicht im Umgang mit diesen Tieren und deren Ausscheidungen auf.